20.06.2010

Insekten in Japan und Deutschland

Wenn es ein Thema gibt zu dem ich hier Dinge schreiben kann die eventuell für viele Leser noch kein alter Hut sind, dann ist es vermutlich Japan. Das Land interessiert in letzter Zeit wie es scheint eine Menge junger Leute, nicht zuletzt vermutlich durch die Popularität von Mangas und Anime in Deutschland in den letzten Jahren. (Auch wenn ich das Gefühl habe, dass das ganze es wieder etwas abgeflaut zu sein scheint. Anscheind ist es jetzt nicht mehr cool und neu sondern einfach schon zu normal für die Viele um noch darüber auszuflippen.)



Da mir heute aber nichts tiefsinniges zu dem Thema einfällt, schreibe ich einfach mal über die Insekten die man hier so findet, und wie sie mir gefallen im Vergleich zu den deutschen Insekten.
Wobei, grundsätzlich bin ich von Krabbelviechern garnicht besonders angetan, und allein bin ich damit sicher auch nicht. Aber es gibt ja Unterschiede. Um es mal kurz zu machen, hier ein Bild der typischen japanischen Kakerlake:


Von mir stammt das Bild nicht, denn ich würde mich ohne weiteres nicht trauen, so ein Ding in die Hand zu nehmen. Trotz der Größe können sich die Kakerlaken (jap. Gokiburi) durch alle möglichen Ritzen zwängen und finden immer einen Weg in's Haus, wenn es dort etwas zu holen gibt.  Ein grundsätzlicher Rat darum: Sorgt dafür, dass das nicht der Fall ist. Keine Essenreste herumliegen lassen, Krümel wegsaugen und die Spüle sauber halten, und schon ist die eigene Wohnung für Kakerlaken weit unattraktiver.


Japanische Spülen sehen ein wenig anders aus als deutsche. Hier ist der Abfluss in der Regel ziemlich groß und hat eine Art kleinen Mülleimer eingebaut, in dem kleinere Essensreste aufgefangen werden die man dann in den normalen Mülleimer entsorgen kann. Da die Kakerlaken gerne durch die Kanalisation nach oben gekrochen kommen ist es anzuraten, einen Abfallkorb mit feinen Maschen zu benutzen und ihn regelmäßig auszuleeren.
Anti Kakerlakensprays gibt es zwar, aber da die Biester so widerstandsfähig sind, sind die Sprays vermutlich entsprechend stark.
Ach ja, zertreten ist auch keine gute Idee, da dann womöglich die Eier im inneren der Kakerlake heraus kommen und man später von um so mehr Viechern heimgesucht wird.
Angeblich soll es helfen sie mit einem Gemisch aus Seife und Wasser zu besprühen, da sie sich dann tot stellen und leicht entsorgen lassen. Hat aber irgendwie noch nie funktioniert.


Auf der anderen Seite, in Deutschland, hätten wir die "Fette Spinne" als unerwünschten Mitbewohner.
Ich nenne sie fette Spinne, weil ich die korrekte Bezeichnung nicht kenne. Ich weiß nur, dass sie eine Menge Beine hat und unglaublich schnell und widerlich ist.
Woher die fette Spinne kommt weiß man nicht, in manchen Häusern oder Zimmern scheint sie kaum vertreten und mit Essensresten scheint es auch nicht zusammen zu hängen. Einmal hatte ich ein Viech dieser Gattung Wochen lang unter einem Glas eingesperrt und sie hat immernoch gelebt.
Dass jede dieser fetten Spinnen ihr Revier hat und man deswegen pro Raum immer nur ein Exemplar findet ist übrigens eine LÜGE die man Kindern erzählt, damit sie nach finden und entsorgen einer fetten Spinne in ihrem Zimmer noch ruhig schlafen können.


Ich persönlich finde die japanische Kakerlake sympathischer, und damit würde Japan vielleicht den Preis für das Land mit den weniger nervigen Insekten gewinnen, währen da nicht die semi, eine Art von Zikade mit harten Flügeln die im Sommer und gegen Abend auftauchen und um die Straßenlampen herumfliegen.
Die Viecher sind mindestens so groß wie ein menschlicher Daumen und flattern gern orientierungslos um Lichtquellen, wie es Insekten eben tun. Normalerweise ist daran auch nichts schlimmes, wenn die Lampen in 5 Metern Höhe hängen, aber die Semi setzen zwischendurch auch gern mal zum (unabsichtlichen) Sturzflug auf ahnungslose Fußgänger oder Fahrradfahrer an, und machen somit den Heimweg zur späten Stunde gleich doppelt und dreifach unangenehm. Da sie so hart sind machen sie ziemlichen Lärm mit ihren Flügeln und knallen auch gern mal irgendwo gegen. Mein Alptraum ist, dass mir so ein Tier irgendwann mal plötzlich direkt in den Mund fliegt.
Zum Glück ist die Zeit in der sie auftauchen vergleichsweise kurz, in etwa zu vergleichen vielleicht mit den deutschen Maikäfern. Auch wenn ich Maikäfer in Deutschland eher selten zu Gesicht bekommen habe, semi in ihrer Saison dagegen zuhauf.

Erwähnenswert wären vielleicht noch die japanischen Gottesanbeterinen kamakiri, die man allerdings eher selten zu Gesicht bekommt. Ich glaube sie stehen unter Naturschutz und sind zudem für Menschen vergleichsweise angenehm, da sie sich einfach sehr viel langsamer bewegen, was den Ekelfaktor gering hält.


Hmm, abschliessend möchte ich noch erwähnen, dass beim schreiben dieses Artikels kein Tier zu schaden gekommen ist, und ich auch sonst jedes Tier lieber per Glas und Pappstück nach draussen bringe, als zu zerquetschen. Ausser Stechmücken, die es in Deutschland wie in Japan gibt, und die gnadenlos zerklatscht werden. Mein Blut trinken wollen und zum Dank auch noch einen juckenden Stich hinterlassen... tsts.

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