20.10.2011

Deutschlandtag & mehr

Am 15. Oktober fand in Düsseldorf der Japantag statt, anlässlich der 150 Jahre andauernden Beziehungen zwischen Deutschland und Japan. Aber nicht nur in Deutschland feiert man das, sondern natürlich auch in Japan.

Und wieder mal setzt sich ein Bild über die Layoutbestimmungen dieses Blogs hinweg...


Nur ein einziges Foto, mehr ist aber auch kaum nötig. Die gleiche Anzahl an Buden die auf dem Bild zu sehn ist nochmal links und rechts daneben gedacht, und man hat in etwa die Größe der ganzen Veranstaltung. Dass das nicht mit dem Düsseldorfer Japantag mithalten kann ist klar, aber der Hintergrund ist auch ein etwas anderer. Der Japantag ist wohl die einzige Veranstaltung dieser Art in Deutschland, während es in Japan neben diesem kleinen Festchen auch noch an anderen Orten ähnliche Verantstaltungen gab. Zudem leben ja in Düsseldorf um die 6000 Japaner, während in Tsudanuma vielleicht, hmm... ehrlichgesagt habe ich keine Ahnung wieviele Deutsche da leben. Augenscheinlich habe ich jedenfalls auf dem Deutschlandfest nichtmal jemand deutsch aussehendes erspähen können, die Stände wurden alle von Japanern betrieben. Aber OK, mir sieht man meine deutsche Staatsbürgerschaft nun auch nicht gerade an.
Was mich genervt hat war, dass an der Stelle ungefähr oben rechts im Bild irgendeine komische Seilhüpfen-Veranstaltung war, und Kerl mit dem Mikrofon, wohlgemerkt ein Japaner, dauernd meinte zwischendurch mal in Englisch anfeuern zu müssen. "Go go! All-riiiite!!". Wieviele Besucher denken deswegen jetzt wieder, in Deutschland spräche man Englisch? Auf einem Deutschlandfest hat so gezwungenes Englisch nix verloren. Hah.

In den Ständen wurden eigentlich überall deutsche Lebensmittel verkauft, solche Sachen die man in Japan sonst nicht überall findet. Sachen wie Gewürzgurken z.B. oder auch Gläser mit Curry Ketchup, Glühwein, selbstverständlich deutsches Bier. Eine ganze Menge davon gibt es aber auch in Importläden zu kaufen. Ein bisschen deutsches Brot wurde auch verkauft. Probiert habe ich es nicht, also kann ich nicht genau sagen ob es tatsächlich die Konsistenz von richtigem deutschen Brot hatte, oder auch wieder so weißbrotartig wie fast alles andere was man in Japan sonst so isst.
In meiner Nähe gibt es zum Beispiel eine Bäckerei mit einem deutschen Namen (mir leider entfallen wie genau das Ding hieß), die aber allerhöchstens "Fransupan" verkauft, also Baguettes die nur ein bisschen härter sind als normales Weißbrot. Eine andere Bäckerei, ein Stück weiter weg "Boulangerie Queue" hat dagegen sehr originalgetreues Brot, nennt sich aber "Boulangerie" also das französische Wort für Bäcker. Versteh das einer. Das ist übrigens echt ein extrem kleines Lädchen mitten in einem Wohngebiet, anders als z.B. der recht bekannte Bäcker in Shibuya, der auch deutsch-mäßiges Brot verkauft. Echt sehr selten, solches Brot in Japan zu finden.

Jaa... für einen längeren Bericht eignet sich der Deutschlandtag wohl nicht, angesichts der Berichte in anderen Blogs (z.B. hier oder hier) über den Japantag, wollte ich zumindest mal die andere Seite zeigen.

Dort in der Nähe ist übrigens ein total cooler Getränkeautomat mit Touchscreen:
Berührt man eins der Bilder, wird das jeweilige Getränk in den Vordergrund gezoomt und man bekommt ein paar Infos dazu angezeigt.
Lustig, dass dort 2 Colaflaschen sind, denn es ist ja nicht so als hätte das irgendeinen Bezug zum Inhalt des Automaten. Aber wie bei einem echten Regal werden eben die Dinge, die sich am besten verkaufen in Augenhöhe und zum Teil in mehreren Reihen dargestellt, um sie mehr herausstechen zu lassen und um das ganze Bild zu füllen. Auch die normalen Getränkeautomaten machen das ja so, obwohl die Flaschen an sich irgendwo im inneren des Geräts verstaut sind.

Oh, und wenn ich jetzt schonmal bei solchen Kleinigkeiten bin, hier ist ein Werbezettelchen für ein neues Manga Magazin das demnächst herauskommt:


*hust* Wer keinen Scanner besitzt muss solche Sachen eben hinlegen und fotografieren.
Es ist bestimmt eine gewagte Sache, heutzutage ein neues Mangamagazin herauszubringen, wo die Verkaufszahlen ja angeblich so stark am schwinden sind. Wird sicher nicht leicht, sich zu etablieren. Ein Ultraman Manga kann eventuell einige Leute anziehn, aber was an dem Zettel wirklich lustig ist, ist die Erwähnung von AKB48. Dazu muss man wissen, Hefte wie Young Jump werben grundsätzlich immer mit AKB, zum einen auf dem Cover (Mangamotive auf einem Mangaheft? Pah!) und dann sind die ersten paar Seiten immer voll mit Fotos des jeweiligen Mädels. Vermutlich, damit sich die Leute das Heft auch kaufen, und nicht nur im Laden durchlesen und zurück stellen.
Wie dem auch sei, da "Heros" sich anscheind noch kein echtes AKB Girl leisten kann (obwohl die eigentlich sonst überall und für jeden Dreck Werbung machen) müssen wohl Cosplay Fotos herhalten, mit denen man für's Heft wirbt. Aber was ist schon ein AKB Cosplay? Die tragen ja immer andere Sachen, auch wenn's häufig an eine Schuluniform erinnert. Mädchen in Schuluniformen also... aber was hat das dann noch speziell mit AKB48 zu tun?
Natürlich soll der Name nur als Eyecatcher dienen, ein unterschwelliges "Das willst du haben!", selbst wenn daneben steht, dass es lediglich gecosplayte Fotos sind, und wahrscheinlich war es auch schon teuer genug für die Verleger, überhaupt "AKB48" auf's Heft schreiben zu dürfen, selbst wenn man nie eins der Mädchen vor die Linse bekommt.
Es erinnert mich ein bisschen an ein Interview mit Jacky Chan, das ich einmal gesehn habe, in dem er von der Zeit nach Bruce Lees Tod sprach, als die Leute mit dem Namen Kohle machen wollten. Auf den Plakaten für seine eigenen Filme hätte dann dick und fett "BRUCE LEE" gestanden, und daneben in kleinen Buchstaben "Jacky Chan ist der neue..."
Jep, ungefähr gleiches Schema hier.

PS:
Und übrigens, hier ist noch ein anderer Bericht zum Japantag in Düsseldorf.... UND: Ich muss mich wohl korrigieren, die Leute von Heros (Sieht auf dem Zettelchen übrigens sehr nach nem Deppenapostroph aus, vor dem s. Aber Oberdeppen...) können sich doch AKB Bitches leisten:
http://www.heros-web.com/campaign/

3 Kommentare:

  1. Das ist ja interessant, mir war gar nicht bewusst das in Japan parallel eine ähnliche Veranstaltung statt fand.
    Und danke fürs Verlinken, ich hab mal zurück gelinkt. ;)

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  2. Der Japantag war dieses Mal wieder so meh. Keine Japaner anwesend, dafür gefühlte 12 Millionen Naruto-Fans mit den ewig gleichen Cosplays. dazu noch Stände, die gefälschte Figuren verkaufen.

    Da wohl auch der Deutschlandtag nicht so prall zu sein scheint, geben sich daher beide Veranstaltungen nicht viel.

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  3. Najo, dieses Deutschlandfest war an und für sich schon okay. Will es nicht schlecht reden, denn ich freu mich drüber, dass es sowas gibt. Die Lebensmittel waren für mich eben nicht sonderlich interessant, da ich die meisten Sachen eh kenne oder weiß wo ich sie mir auch in Japan stets beschaffen kann. =)
    Und ich muss zugeben: Lang war ich nicht da, also falls es evtl. gab es auch noch ein bisschen Programm das ich dann verpasst hab. Aber wie gesagt, eben eine kleinere Veranstaltung.

    Das mit den vielen Cosplayern in Düsseldorf ist mir auch bei Akatora und Bakayaro im Blog aufgefallen. Auf seltsame Ideen kommen die Leute...

    Wenn sie den japanischen Alltag wirklich hätten einfangen wollen, dann hätten sie einen Wagen der JR dort nachbauen sollen, die Leute für 1 1/2 Stunden drin einsperren und dabei die ganze Zeit von aussen dran rütteln und Fake-Bahnhofansagen machen.

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