11.10.2010

NDS Spiele Nr. 2 - Jump n Runs

Wie im vorigen Eintrag bereits gesagt, finde ich, dass der DS relativ wenige gute Jump n Runs bietet, und das obwohl das Gerät an sich eigentlich optimal ist für diese Art von Spiel. Trotzdem gibt es natürlich eine ganze Reihe netter Spiele. Hier mal eine kleine Auswahl derer, die ich aus den Fluten der Shovelware herausgepickt habe. Wenn man ganz pingelig ist, dann sind die meisten der hier genannten Spiele eigentlich eher "Run 'n' Guns". Ich ziehe eben Protagonisten die sich bewaffnen denen vor, die immerzu mit dem eigenen Gesäß auf die Gegner losgehen.
Diesmal mit eingebundenen Videos, statt Screenshots die ich von anderen Seiten geklaut habe.

Castlevania

Für den Gameboy Advance gab es 3 Castlevania Spiele im Stil von Symphony of the Night, und für den DS gibt es ebenfalls 3 Stück. Mit Ausnahme der ersten Hälfte von Order of Ecclesia zeichnen sich diese Spiele, wie schon Symphony of the Night, dadurch aus, dass die Levels nicht linear aufgebaut sind, sondern man sich in der Spielwelt relativ frei bewegen kann. Stößt man auf Sackgassen, so erforscht man einen anderen Teil des Spiels und findet irgendwann neue Fähigkeiten oder Fortbewegungsmethoden, mit denen man auch in die vorher versperrten Gebiete kommt.
Zusätzlich haben alle Spiele auch RPG Elemente, wie Erfahrungspunkte und Levelups, ein Inventory und neue Waffen, Rüstungen etc. Zum Teil gibt es auch einige optionale Quests, bei denen bestimmte Items gefunden werden wollen usw. Jedes der drei Spiele hat ein paar Besonderheiten und ein eigenes Spielsystem. In Portrait of Ruin wechselt man zwischen 2 Charakteren, einem Kämpfer und einer Magierin, in Dawn of Sorrow kann man Fähigkeiten von Gegnern übernehmen, usw.
Insgesamt sind alle drei Spiele recht umfangreich und meiner Meinung nach auch alle sehr gut, also Geschmackssache für welchen Teil man sich (zuerst) entscheidet. Mir persönlich gefällt Order of Ecclesia sehr gut, weil es nicht diesen typischen Anime Stil besitzt und weil Shanoa als Hauptcharakter ziemlich cool ist. Von den Animationen her erinnert sie dank der langen Haare am ehesten an Alucard aus Symphony of the Night, und das Spiel war meiner Meinung nach auch nicht zuletzt deswegen so gut, weil die Animationen einfach so flüssig waren und das rumspringen dadurch sehr spaßig war.







Mega Man ZX & Mega Man ZX Advent

Zwei Mega Man Spiele die nur für den DS erschienen sind. Sie basieren sozusagen auf dem Gerüst von Mega Man Zero und spielen sich darum sehr ähnlich, was Steuerung und "Feeling" angeht.
Ausserdem ist man ein wenig zur Grundidee der Reihe zurück gekehrt, indem man dem Spieler erlaubt sich in besiegte Bossgegner zu verwandeln. In den NES und SNES Spielen bekam man pro besiegtem Boss eine neue Waffe, was allerdings bei Mega Man Zero nicht mehr der Fall war. Hier gab es zwar auch unterschiedliche Waffen und Upgrades, aber ganz so vielfältig und nützlich waren diese dann doch nicht.
Im Vergleich zu den recht herausfordernden Zero Spielen sind die ZX Teile an sich etwas einfacher geraten. Dafür gibt es aber einen schwereren Hard Mode zum Freispielen.
Leider hat man es für nötig befunden hier auch eine mehr oder weniger offene Welt einzubauen, die sich allerdings nicht so gut erkunden lässt wie die aus Castlevania. Im Endeffekt ist man einfach nur oft gezwungen, durch die gleichen Gebiete zurück zu laufen, wobei mir die Musik der Startgebiete dabei recht schnell auf den Wecker gegangen ist. Schlecht sind die ZX Spiele nicht, aber jetzt wo die Zero Collection für den DS erschienen ist, würde diese eher empfehlen, und ZX nur für solche die alle Zero Teile durch haben und noch mehr wollen.







Contra 4

Neben Mega Man und Castlevania wird auch die Contra Reihe auf dem DS fortgeführt, wenn auch bisher nur mit einem einzigen Spiel. Zwar gab es zwischendurch das eine oder andere Spin-off, aber mit Contra 4 hat man den einzigen direkten Nachfolger zu Contra 3 auf dem Super Nintendo. Grafisch wirkt das ganze auch wie eine etwas aufpolierte Variante der SNES Version und spielerisch bleibt, soweit ich das beurteilen kann, auch alles beim alten. Steuerung und Waffen sind so wie man es von Contra 3 kennt, man kann also jederzeit in 8 Richtungen schießen, bekommt Powerups aus schwebenden Drohnen (oder was das sein soll) und verliert ein Leben sobald man mit einem Gegner oder feindlichen Geschoss in Berührung kommt.
Das Spiel nutzt beide Bildschirme zur Darstellung des Spielgeschehns, man sollte also aufpassen was sich im jeweils anderen Bildschirm tut, um anfliegenden Geschossen rechtzeitig ausweichen zu können. Leider taucht ein Objekt das aus dem oberen Bildschirm am unteren Rand austritt nicht direkt am oberen Rand des unteren Bildschirms auf, sondern das Spiel bezieht den Zwischenraum zwischen den beiden Bildschirmen, ein toter Winkel für den Spieler, mit ein. So kann passieren, dass sich ein Gegner zwischen den beiden Bildschirmen versteckt, was ab und zu recht nervig sein kann.
Frustresistent sollte man aber sowieso sein, wenn man sich an Contra 4 heran wagt, denn das Spiel ist nicht einfach. Sollte man keine übermenschlich guten Reaktionen besitzen, ist die einzige Möglichkeit heil durch's Spiel zu kommen, die Angriffsmuster der Feinde, sowie die Levels mehr oder weniger auswendig zu lernen bis man das Spiel auch beinah blind durchspielen könnte.
Als Bonusmaterial gibt es verschiedene Charaktere zum freispielen, wie zum Beispiel den "Probotector", die Roboter Hauptfigur aus der entschäften EU Fassung des Spiels, oder die Original Version von Contra 1 für's NES zum spielen am DS.







Metal Slug 7

Mittlerweile gibt es echt eine ganze Menge Metal Slug Spiele, und im Grunde hat sich seit dem ersten Spiel nicht viel geändert. Noch immer rennt man durch die Levels und killt dabei ganze Legionen aus feindlichen Soldaten mit Pistole, Maschinengewehr, Shotgun und allen möglichen anderen Mordinstrumenten. Die Reihe sticht in erster Linie hervor durch die witzigen und detailreichen Animationen der Gegner und Protagonisten.
Leider bietet der DS Teil keine Multiplayer Option, wo Metal Slug doch zu zweit immer sehr viel mehr Spaß macht als allein. Ein anderer Nachteil sind die etwas skalierten Sprites, die verkleinert wurden um auf den DS Bildschirm zu passen. Dabei gingen nicht nur einige Details verloren, sondern an manchen Stellen wirken die Sprites auch kantig und uneben.
Trotzdem ist die Grafik natürlich immernoch sehr lustig anzusehn, und die vielen unterschiedlichen Animationen der Gegner kommen auch auf dem DS gut zur Geltung.
Zum Spiel selbst sollte gesagt sein, dass es auch nicht gerade zu den einfacheren Teilen gehört. Das liegt zum Teil auch daran, dass nicht selten so viel auf dem Bildschirm los ist, dass man herannahende Geschosse oder Gegner überhaupt nicht bemerkt.







Commando: Steel Disaster


Steel Disaster orientiert sich stark an Metal Slug, um es mal vorsichtig auszudrücken. Die Animationen, Grafik und Spielweise erinnern jedenfalls sehr stark daran. Allerdings ist Commando: Steel Disaster ein reiner DS Titel und hat somit zumindest Sprites, deren größe von Anfang an auf den DS Bildschirm angepasst wurde. Meiner Meinung nach lässt es ein wenig den Charme des Vorbilds vermissen, aber für sich genommen finde ich es  dennoch nicht schlecht. Wie bei Metal Slug darf man mit der Pistole nur in 4 Richtungen schießen, mit Maschinengewehren aber auch diagonal, und es gibt auch Granaten. In Steel Disaster darf sich der Held zudem mit einer Vorwärtsrolle vor feindlichen Schüssen in Sicherheit bringen, ein Maneuver das auch bitter nötig ist bei dem ganzen Feuer dem man ausgesetzt wird. Das Spiel ist, wie auch Metal Slug oder Contra, nicht gerade einfach und lässt sich nur bewältigen indem man die Gegner und Levels analysiert und sich entsprechend anpasst. Der Spieler besitzt Rüstung und eine Lebensanzeige, stirbt hier also nicht sofort wenn er getroffen wird. Dafür gibt es hier allerdings auch nur ein einziges Leben. Ist dieses ausgehaucht, muss man die Stage von vorn anfangen, was oft ein ziemlich herber Rückstoß ist, denn die Stages sind nicht kurz.







Honorable Mentions:


Einige Spiele die herausstechen, aber dann irgendwie wieder doch nicht so toll sind.

Giana Sisters DS

So leid es mir auch tut, oh Freundin meiner Jugend, ich kann dir keinen richtigen Platz hier einräumen.
The Great Gianna Sisters war ein Super Mario Klon der auf dem Amiga und C64 erschienen ist, und berühmt geworden ist dafür, dass Exemplare des Spiels aus den Händlerregalen entfernt werden mussten aufgrund einer Klage seitens Nintendo wegen Plagiarismus. Tatsächlich sind die Ähnlichkeiten nicht gerade subtil. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht.
Nach dieser Klage wurde dann der geplante Nachfolger für Gianna Sisters umgewandelt in "Hard n Heavy", ein Spiel das sich ebenfalls sehr ähnlich spielt, aber optisch wiederum ganz andere Wege beschreitet.

Angesichts der Vorgeschichte erscheint es geradezu unglaublich, dass es nach 20 Jahren in denen man nie wieder etwas von Gianna und ihrer Schwester (die übrigens Maria heißt, also nur einen Buchstabe von Mario entfernt ist) gehört hat, gerade auf dem DS, also einem System des ehemaligen Klägers, einen weiteren Gianna Teil gibt.
Aber so sehr ich das Spiel damals auch gemocht habe, ist die DS Version für mich einfach irgendwo zwischen damals und jetzt stecken geblieben. Während Mario allerlei witzige Details spendiert bekommen hat die in jedem Level irgendwas neues bieten, wiederholen sich bei Giana (oder Gianna!?) die gleichen Levels immer wieder und wieder. Sowohl optisch als auch spielerisch gibt es nichts neues. Am Ende jeder Welt wartet immer der gleiche Boss, die Hintergrundmusiken, auch wenn sie stark an die Originalstücke angelehnt sind, was mir sehr gefällt, wiederholen sich auch ständig und es gibt nur wenige Gegnertypen. Dabei ist die Grafik eigentlich auch nicht schlecht, oder zumindest gefallen mir die Sprites und Landschaften sehr gut. Zumal ich Mario nie ausstehen konnte und die neue Giana sehr knuffig finde.
Direkt schlecht ist das Spiel in keiner Hinsicht, aber wirklich interessant ist es leider auch nicht. Eher das Jump n Run Basisprogramm, wo es wirklich immer nur darum geht über Plattformen und auf Gegner zu hüpfen.







Legend of Kage 2

Hier haben wir die Fortsetzung eines NES Spiels, und ein weiteres Spiel das seinem Vorgänger recht treu bleibt. Ich habe zwar den ersten Teil nicht gesehn, aber wenn man sich das Teil mal anschaut stellt man schnell fest, dass es sich von anderen Spielen durch die extrem hohen Sprünge abgrenzt, die der Protagonist ausführen kann.
Auch in Legend of Kage 2 springt man unglaublich hoch, man schnellt geradezu in die Luft, dass es den Eindruck macht der Held wollte abheben wie Superman. Im Vergleich zu anderen Jump n Runs ist das durchaus etwas gewöhnungsbedürftig. Das an sich entscheidet noch nicht darüber ob das Spiel etwas taugt oder nicht, aber leider, auch wenn die Helden aus Legend of Kage 2 sehr viele Möglichkeiten besitzen wie unterschiedliche Waffen und Attacken, verschiedene Ninja Zauber oder die Möglichkeit an Wänden hoch zu klettern - nein, hochrennen! - und sehr schnell herum zu rennen, sind die Levels und Gegner doch extrem eintönig. Ständig kommen von links und rechts feindliche Ninja in's Bild gestürmt die sich einfach weghacken lassen, und die Stages besitzen kaum interessante Stellen die sie einzigartig machen, sondern wirken wie aus einem Zufallsgenerator der immer wieder die gleichen Bäume und Hügel als lange Plattformen aneinander flickt.
Zwischendurch gibt es auch immer wieder Bosskämpfe die recht ansprechend gemacht sind und auch im späteren Verlauf etwas herausfordernder werden, zwischen den Stages darf man die Ninja Magie verbessern und anpassen und bekommt neue Fähigkeiten, der Charakter lässt sich trotz der seltsamen Sprungkraft eigentlich mitsamt seinen ganzen Möglichkeiten gut steuern, aber: Die Levels an sich sind einfach langweilig und langweilig einfach. Ha, ist das ein Wortspiel oder was? Da die Gegner sowieso ständig angestürmt kommen und auch im einzelnen keine große Bedrohung darstellen, geht man schnell dazu über die meisten Gegner zu ignorieren bis sich hinter dem Held eine ganze Meute aus Verfolgern angesammelt hat, die man dann auf einen Schlag weg hackt.





2 Kommentare:

  1. Das mit den wenigen Jump'n'Runs stimmt und dennoch wirklich aufgefallen ist es mir nie.
    In Sachen Castlevania kann ich das nur so unterschreiben, wobei ich es nie als Jump'n'Run sondern eher als Action-Adventure gesehen habe(?).
    Order of Ecclesia gefiel mir von den DS-Ablegern dabei ebenfalls am meisten, da es eine nette Mischung aus den alten und den "Metroidvania" bot.
    Prinzipiell habe ich nichts gegen den Anime-Stil, doch der, der vorherigen zwei Titel war mir zu "kindlich". Zumal der vorherige - ich habe keine Ahnung wie man ihn nennt- Stil zu Castlevania besser passt und glücklicherweise in OoE wieder Einzug gefunden hat.
    Vielleicht wäre ein Stil á la Death Note für Aria of Sorrow und Portrait of Ruin besser gewesen, wenn ich jedoch dabei an Castlevania Judgement denke, dann lieber nicht..

    Die Restlichen sollte ich mal nachholen, nur schauderts es mir bei den Preisen so mancher DS-Spiele. In den Regalen findet man oftmals nur Shovelware, die wenigen guten Spiele findet man sogut wie nie und ich bin nicht gewillt 40 Euro für Neuerscheinungen hinzublättern >_<.

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  2. Persönlich würde ich fast keines der genannten Games als Jump'n'Run einstufen (hast du eingangs ja selbst schön erwähnt), aber schöner Artikel.

    Die beiden mir fehlenden DS-Castlevania muss ich mir noch zulegen. Dawn of Sorrow hat zu viel Spaß gemacht, als dass ich die ignorieren könnte. Contra 4 und Commando stehen auch noch irgendwo auf der Wunschliste, allerdings relativ weit unten. Metal Slug 7 gibt's zwar saugünstig, aber lohnt sich für mich wohl weniger. Hab zwei Teile für die PS2 hier rumstehen und irgendwie sind sie genau gleich.

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